Ursprüngliches Heizsystem: Heizung mit Elektroheizkörpern
Neues Heizsystem: Heizung mit Erdwärme
Ursprünglicher Energieverbrauch pro Jahr: ca. 30’000 kWh/Jahr (vor Austausch der Fenster und der Elektroheizung)
Neuer Energieverbrauch pro Jahr: ca. 9’000 kWh/Jahr
Investitionsbedarf: Anpassung: CHF 230‘000 (Eigenmittel CHF 30’000, Finanzierung Bank CHF 200’000); in diesem Preis sind Gebäudedämmung, Bohrung, Geräte und neue Heizkörper enthalten
Finanzierung der Heizung: CHF 22‘000 erhaltene Subventionen + Eigenmittel CHF 8’000 + Finanzierung Bank CHF 200’000 (die Situation des Kunden und die tiefe Belehnung der Hypothek hat es erlaubt, praktisch die Investition über die Hypothek abzuwickeln)
Benjamin und Veronique Bovet* haben ihr Reihen-Einfamilienhaus energetisch auf Vordermann gebracht. Sie liessen ihre Elektroheizung mit einer Erdwärmepumpe ersetzen.
*Name geändert und der Redaktion bekannt
Unser Reihenhaus wurde Ende der 1980er-Jahre mit einer aus Heizmatten bestehenden elektrischen Fussbodenheizung im Erdgeschoss und elektrischen Heizkörpern im Obergeschoss gebaut. Wir wussten, dass diese Art der Heizung langfristig problematisch werden könnte. Als also eine der Heizmatten im Erdgeschoss kaputt ging und es keine optimale Lösung gab, diese zu ersetzen, wurde uns klar, dass wir über eine komplett neue Heizung nachdenken sollten. Wir haben vier Kinder, daher spielte bei unserer Suche nach einer neuen Lösung auch der Umweltschutz eine wichtige Rolle. Unsere Kinder haben uns dazu angeregt und ermutigt, über erneuerbare Energien nachzudenken … Eine unserer Töchter studiert Architektur!
Wenn man die Entscheidung trifft, die Heizungsanlage so radikal umzustellen, muss man vieles wissen, was bei uns überhaupt nicht der Fall war. Wir haben also einen Energieexperten beauftragt, der die Energiebilanz unseres Hauses in Form eines ersten GEAK ermittelt hat. Dabei erreichten wir Klasse E für die Effizienz der Gebäudehülle und F für die Energieeffizienz! Trotz eines Austauschs der ursprünglichen Fenster durch eine Dreifachverglasung im Jahr 2011 lag unser Energieverbrauch allein für die Heizung zu diesem Zeitpunkt immer noch bei 20’000 kWh/Jahr.
In einem nächsten Schritt hat der Experte zusammen mit uns analysiert, welche Heizsysteme für uns am passendsten wären: Erdwärme, Fernwärme (wird in der Kommune gerade eingeführt), Solarmodule usw. Für die Installation einer Niedertemperaturheizung mussten die Isolierung der Gebäudehülle (Dach, Fassaden) komplett überdacht, der Keller isoliert und Wasserheizkörper installiert werden! Die Kosten wurden damit ebenfalls zu einem zentralen Entscheidungsfaktor.
Am Anfang erschien uns alles ziemlich kompliziert! Es gab diverse Hindernisse. Wenn man bei einer Eigentümergemeinschaft die Fassade erneuern will, erfordert das das Einverständnis aller Nachbarn. Aufgrund der dichten Besiedelung in unserem Wohnviertel kam die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe nicht in Frage. Die Fassade des Obergeschosses bestand aus asbesthaltigen Platten!
Und das Grundstück unseres Hauses ist für Kraftfahrzeuge nicht zugänglich, weil im Wohnviertel nur Fussgängerverkehr erlaubt ist! Dank der enormen Hilfsbereitschaft unserer Nachbarn auf dem angrenzenden Grundstück konnten wir glücklicherweise ihren Zugangsweg nutzen, um bei uns eine Bohrung durchzuführen. Auf diese Weise konnten wir ganz neue Beziehungen in der Nachbarschaft aufbauen. Zwei Personen waren von unschätzbarer Hilfe für uns.
Auch in diesem Fall erschien uns die Kompetenz eines Experten absolut notwendig, um die richtigen Anträge zu stellen und die entsprechenden Informationen bereitzustellen.
Einerseits unser Energieexperte, der bereit war, die kompletten Renovierungsarbeiten zu betreuen. Er hat unseren Wunsch verstanden, mit lokalen Handwerkern zu arbeiten, und auf hochwertige, effiziente Lösungen zu setzen. Und dann war da noch unser Berater der Hausbank, zu dem wir seit dem Kauf unseres Hauses ein ausgezeichnetes Verhältnis haben. Er hatte immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen und hat uns geholfen, die optimale Finanzierung für unsere finanzielle Lage zu finden.
Nach den Umbauarbeiten und der Installation einer Erdwärmepumpe entspricht die Gesamtenergieeffizienz unseres Hauses aus den 80er-Jahren gemäss dem endgültigen GEAK der Klasse B. Dank der Renovierung der äusseren Gebäudehülle, die parallel zum Einbau der neuen Heizung erfolgte, liegt unser Stromverbrauch jetzt bei ca. 9’000 kWh/Jahr, bei einer deutlich höheren Qualität und mehr Raumkomfort: Im ganzen Haus herrscht eine konstante, angenehme Temperatur, und die Hitzewellen durch den unregelmässigen Betrieb der Elektroheizkörper gehören der Vergangenheit an. In diesem Jahresverbrauch sind übrigens das Warmwasser aus dem neuen Durchlauferhitzer und der Haushaltsstrom auch enthalten. Die Energieeinsparungen sind also erheblich, genau wie die allgemeine Kostenersparnis. Wenn man die aktuelle Situation mit der Situation zum Zeitpunkt des Hauskaufs (also vor allen Renovierungen) vergleicht, ist unser Stromverbrauch um fast 70 % gesunken!
Nach Erstellung des ersten GEAK war klar, dass wir für die anfallenden Renovierungsarbeiten unsere Situation und unsere finanziellen Möglichkeiten überdenken mussten. Wir haben dann unseren Hausbank-Berater kontaktiert, der unser Projekt sehr positiv aufgenommen und versucht hat, die zu unserem Budget passenden Lösungen zu finden. Und während der Arbeiten selbst haben wir ebenfalls wertvolle Ratschläge von unserer Bank erhalten. Das E-Banking hat uns die Bezahlung der Rechnungen sehr erleichtert. Die Hausbank hat ausserdem kontrolliert, dass die Endrechnungen der Handwerker nicht über das geplante Budget hinausgehen. Dieser Service hat uns ein sehr gutes Gefühl gegeben.
Die Energieeinsparungen sind also erheblich, genau wie die allgemeine Kostenersparnis.
Wie wurde der Heizungsersatz finanziert (Wie hoch war die Eigen- und Fremdfinanzierung?) und konnten Sie beim Umstieg auf eine Wärmepumpe von Fördergeldern profitieren?
Unser Energieexperte hat die Beantragung der Fördermittel übernommen. Auch in diesem Fall erschien uns die Kompetenz eines Experten absolut notwendig, um die richtigen Anträge zu stellen und die entsprechenden Informationen bereitzustellen. Die Fördermittel haben etwa 10 % der gesamten Renovierungskosten abgedeckt. Neben dieser externen Finanzierung, die der Bund zur Förderung erneuerbarer Energien anbietet, haben wir Ersparnisse verwendet und unsere Hypothek bei der Hausbank erhöht.
Jetzt denkt unser gesamtes Wohnviertel, das immer noch komplett elektrisch beheizt wird, darüber nach, ebenfalls auf erneuerbare Energien umzusteigen. Wir stehen unseren Nachbarn in dieser Hinsicht natürlich immer für Gespräche zur Verfügung. Dabei weisen wir auch darauf hin, dass es bei dem Ganzen ja nicht nur um einen einfachen Austausch unserer Heizung ging, sondern dass dadurch auch die Qualität unserer Immobilie deutlich gestiegen ist. Das hat auch einen Wertanstieg zur Folge, von unserem aktiven Beitrag zur Einsparung von Energieressourcen gar nicht zu reden.
Wie sich herausgestellt hat, war die Installation der neuen Niedertemperaturheizung in unserem Haus nur mit einer entsprechenden Renovierung des Daches, der Fassade und der Isolierung des Kellers möglich, von der Dreifachverglasung einmal abgesehen. Unser Energieexperte bestand von Anfang an darauf, dass ein Projekt dieser Art ganzheitlich angegangen werden muss. Das Endergebnis war dann auch sehr zufriedenstellend, denn unser Haus sieht jetzt auch viel moderner aus, was uns und unseren Kindern besonders gefällt.
Beachten Sie: Seit dem 1. Januar 2025 wird unter anderem der Ersatz ortsfester Elektroheizungen ohne hydraulisches Wärmeverteilsystem zusätzlich gefördert.
Mehr Informationen zur Förderung beim Ersatz von dezentralen elektrischen Widerstandsheizungsanlagen oder dezentralen fossilen Heizungen finden Sie hier.