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Wie Golfplätze energieeffizienter werden: das Beispiel von Moossee

Der Golfsport in der Schweiz will bis 2035 CO2-neutral werden. Mit einer PEIK-Beratung können Sie als Golfplatz-Betreibende Ihren Beitrag leisten. Sie erhalten ein klares Bild über Ihren Energieverbrauch und können konkrete Massnahmen zur Energieeinsparung entdecken. Ein Beispiel dafür ist der Golfpark Moossee bei Bern.

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98 Golfclubs sind Mitglied bei Swiss Golf , dem Dachverband des Golfsports in der Schweiz. Das Ziel des Verbandes ist es, bis 2035 alle Anlagen klimaneutral zu betreiben. Dafür werden verschiedene Ansätze für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz umgesetzt.

Der Golfpark Moossee bei Bern ist mit seiner 33-Loch-Anlage auf 110 Hektaren einer der grössten Golfparks im Verband. Drei Mal pro Woche wird der Rasen auf der Anlage gemäht mit dieselbetriebenen Rasenmähern. 26’000 Liter Diesel braucht es dafür – doch nicht mehr lange. Der Golfpark plant, auf Mähroboter mit Elektroantrieb umzusteigen. Diese sollen teilweise mit PV-Strom geladen werden, der von Photovoltaik-Panels auf dem Gelände erzeugt wird. Ein Test mit einer solchen Ladestation wurde im Sommer 2025 durchgeführt. Zwei Mähroboter sind bereits im Einsatz. Sie surren nach fix programmiertem Plan über die Driving Range, den separaten Teil der Golfanlage, wo die Golferinnen und Golfer den Abschlag trainieren können.

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Mit dem Wechsel von Diesel auf Elektroantrieb können wir ungefähr 70 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
Thomas Schmocker, Leiter Golfpark Moossee

«70 Tonnen CO2 entsprechen ungefähr dem jährlichen Ausstoss von 15 Einfamilienhäusern mit Ölheizung», erklärt Marco Hächler, Geschäftsführer der Unita Energie GmbH und akkreditierter PEIK-Berater. Für die Energieberatung beim Golfpark Moossee begann er mit einer umfassenden Bestandsaufnahme des Energieverbrauchs. Dazu wurden alle relevanten Daten gesammelt – unter anderem der Heizölverbrauch und der Zustand der Heizung, der Dieselverbrauch der Rasenmäher, Fahrzeuge und anderer Maschinen sowie der Strombedarf auf dem gesamten Gelände. Ergänzt wurde die Analyse durch Begehungen vor Ort.

Mir war nicht bewusst, wieviel Strom die Druckluft-Anlage braucht.
Thomas Schmocker, Leiter Golfpark Moossee

Thomas Schmocker, Leiter Golfpark Moossee, sagt: «Mir war zum Beispiel nicht bewusst, wieviel Strom die Druckluft-Anlage für die Bereitstellung der Golfbälle braucht.» Mit diesem Druckluftsystem werden die Golfbälle von der Wasch-Station mit einem Rohrpost-System zu den einzelnen Ausgabe-Stationen auf dem Golf-Gelände transportiert, wo sie die Spielerinnen und Spieler beziehen können.

Energieberater Marco Hächler betont: «Es geht bei der PEIK-Beratung nicht darum, die Leute zu belehren.» Das Ziel ist, Massnahmen für Optimierungen und mehr Energieeffizienz aufzuzeigen, zu prüfen und zu priorisieren. Dabei soll auch die Amortisationsdauer berücksichtigt werden.

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Zentral bei einer PEIK-Beratung ist die Wirtschaftlichkeit.
Marco Hächler, PEIK-Energieberater

Der Ersatz der Mähmaschinen ist aufgegleist, und die weiteren Schritte werden besprochen. Beispielsweise wird über den Umstieg auf eine erneuerbare Lösung für die Ölheizung im Hauptgebäude sowie die Installation von PV-Modulen zur Überdachung des Parkplatzes diskutiert.

Thomas Schmocker berichtet ausserdem von positiven Rückmeldungen der Golferinnen und Golfer zu den Effizienzmassnahmen beim Testversuch mit Robotern auf der Driving Range. Künftig sollen Roboter mit Elektroantrieb die abgeschlagenen Bälle einsammeln und zur Waschanlage bringen. Derzeit wird dies mit dem dieselbetriebenen Traktor gemacht, an dem ein breiter Rechen mit Sammelbehältern befestigt ist.

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