Leuchttürme: gemeinsam Lösungen entwickeln

Die Akteure der Roadmap tragen nicht nur mit ihren individuellen Massnahmen zur Entwicklung der Elektromobilität bei. Viele engagieren sich zusätzlich in sogenannten Leuchttürmen - Schlüsselthemen, die einer gemeinsamen Anstrengung bedürfen, damit sie vorankommen.

Kooperation: Leuchttürme sind gemeinsame Projekte von Unternehmen, Behörden, Verbänden und weiteren Akteuren.  

Praxisbezug: Die Leuchttürme dienen als praxisnahe Innovationslabore, in denen konkrete Lösungen entwickelt und getestet werden. 

Vorbildcharakter: Der Name „Leuchtturm“ ist sinnbildlich: Die Projekte sollen sichtbar sein und als Beispiel für gute Praxis, Innovation und Machbarkeit dienen. 

Fokus: Die Leuchttürme adressieren die prioritären Herausforderungen der Roadmap 20230 (Link) und tragen mit konkreten Ergebnissen zur Umsetzung der Elektromobilität in der Schweiz bei. 

Die Leuchttürme werden im Rahmen der Roadmap gemeinsam definiert und gestartet, häufig auf Initiative von mehreren Partnern. 

Die beteiligten Organisationen bringen in selbstorganisierten Arbeitsgruppen eigenes Know-how, Ressourcen oder Pilotprojekte ein. 

Sowohl Mitglieder der Roadmap wie auch weitere Interessierte können sich an Leuchttürmen beteiligen, sofern sie mit Fachwissen, Arbeitsleistungen und / oder finanzieller Unterstützung einen Beitrag an das angestrebte Ergebnis leisten. 

Das Programm bietet den organisatorischen Rahmen und veranstaltet regelmässige Leuchtturm-Workshops, an denen sich die Arbeitsgruppen treffen und vernetzen.  

Die Ergebnisse werden dokumentiert und über die Kanäle des Programms wie auch der Mitglieder öffentlich zugänglich gemacht. 

Die Massnahmen werden in der Regel in geschlossenen Arbeitsgruppen entwickelt. Bei neuen Leuchttürmen findet dazu ein Initialworkshop statt, an dem Produkte und Vorgehen gemeinsam festgelegt werden. Diese Workshops stehen allen Interessierten offen und werden per Newsletter angekündigt. Bei bestehenden Leuchttürmen ist es in Absprache mit der für die Leitung verantwortlichen Person ebenfalls möglich. Nehmen Sie dafür bei Interesse mit der Geschäftsstelle Kontakt auf. 

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E-Mail032 933 88 69

Aktuelle Leuchttürme

E-Occasionen

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Viele Käufer und Käuferinnen von neuen und gebrauchten Fahrzeugen haben Vorbehalte gegenüber der Elektromobilität, beispielsweise bezüglich Wertverlust, Reichweite oder Lademöglichkeiten. Die Arbeitsgruppe will dem mit starken Botschaften entgegenwirken, die die Mitglieder bei der Kommunikation auf ihren eigenen Kanälen nutzen können. Ausserdem wird untersucht, welche zusätzlichen Sicherheiten beim Kauf eines Occasionsfahrzeugs vertrauensbildend wirken könnten.

Die Arbeitsgruppe validierte vier Kernbotschaften gegen Vorurteile bei E-Occasionen. Das Quartett der Überzeugung:

  • "Strom können wir herstellen, Öl müssen wir importieren. Fahr mit Schweizer Strom"

  • "Occasion-E-Autos: viel Auto zum fairen Preis",

  • "In der Schweiz findest du mehr Ladestationen als Tankstellen ... und es werden immer mehr"

  • "Batterien leben länger als du denkst".

Die Diskussion war intensiv, am Ende fand die Gruppe einen gemeinsamen Nenner. Peter Krummenachers Input zum digitalen Batteriepass passte perfekt: Wenn Käuferinnen und Käufer künftig die komplette Batterie-Historie einsehen können, wird Vertrauen zur Selbstverständlichkeit.

Smart und netzdienlich laden

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Im Leuchtturm „Smart und netzdienlich laden“ entwickelt eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe Rahmenbedingungen für ein intelligentes Lademanagement, das erneuerbare Energien optimal ins Stromnetz integriert. Ziel ist, E‑Autos als flexible Speicher zu nutzen, Lastspitzen zu vermeiden und Ladezeiten (z. B. nachts oder bei Stromüberschuss) durch dynamische Tarife und bidirektionales Laden zu steuern. Die Fragestellungen werden in drei Teilprojekten «Umfrage zum Ladeverhalten», «Navigator für Installateure» und «Whitepaper für Netzbetreiber» bearbeitet.

Teilprojekt 1 - Umfrage zum Ladeverhalten

Das Team um Daniel Wyss entwickelte eine Umfrage, die realistische Einblicke in das Ladeverhalten geben soll: Wo und wann wird geladen – zuhause, am Arbeitsplatz oder unterwegs? Vier Neulinge in der Gruppe stellten kritische Fragen, perfekt für den Reality-Check. Die überarbeitete Version des Fragebogens wird nun vom Programm LadenPunkt übernommen und fertiggestellt und schliesslich über verschiedene EMPs verbreitet.

Teilprojekt 2 - Navigator für Installateure

Michael Grafs Gruppe erstellt einen Navigator für Elektroinstallateure , der Schritt für Schritt durch die Installation führt. Das Know-how-Gefälle ist riesig – während manche Installateure Smart-Grid-Profis sind, wissen andere nicht mal, was ein Energiemanagementsystem (EMS) kann. "Wir wollen netzdienliches Laden ermöglichen, nicht durch Unwissen verhindern", so das Credo.

Teilprojekt 3 - Whitepaper für Netzbetreiber

Nicolas Müllers Team hatte eine wichtige Erkenntnis: Aktives Steuern muss als eigenes Thema behandelt werden. Dank VSE-Experte Olivier Stössel kam eine bittere Wahrheit dazu: nicht alle Smart Meter sind smart genug zum Steuern. Das Whitepaper wird um Alternativen erweitert für VNBs, die trotzdem bei der Einführung von dynamischen Tarifen mitmachen wollen.

Gemeinsamer Workshop zu Zukunftsideen

Die Ideensammlung war äusserst produktiv. Wie lädt der Handwerker auf der Baustelle? (Spoiler: gar nicht!) Können Transporteure mit fixen Routen flexibel laden? Besonders intensiv diskutiert: "Share my wallbox" – tagsüber vermieten, nachts selbst nutzen. Und der kreative Ansatz für Mehrparteiengebäude: "E-Mobility Tupperware-Partys", denn wem glaubt man mehr – dem Verkäufer oder den Nachbarn, die's bereits umgesetzt haben?

Kreislauffähigkeit von Traktionsbatterien

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Im diesem Leuchtturm arbeiten über 30 Expertinnen und Experten unter der Leitung des BAFU an einem Grundlagenpapier „Was passiert mit der Batterie meines Elektroautos?“. Es deckt den Lebenszyklus ab – von Erstnutzung über SecondLifeEinsatz bis Recycling – und verknüpft die Inhalte mit dem digitalen Batteriepass. Ziel ist, die Grundlage für eine Mehrfachnutzung und eine möglichst weitgehende stoffliche Verwertung von Traktionsbatterien zu schaffen und so diese wertvolle Ressource optimal zu nutzen.  

Über 30 Expertinnen und Experten arbeiteten intensiv am Grundlagenpapier "Was passiert mit der Batterie meines Elektroautos?". Das umfassende Dokument soll alle Aspekte des Batterielebenszyklus abdecken – von der ersten Nutzung im Fahrzeug über Second-Life-Anwendungen bis zum finalen Recycling. Die Inhalte werden mit dem kommenden digitalen Batteriepass verknüpft, um vollständige Transparenz über den gesamten Lebenszyklus zu gewährleisten. Nach 8-12 Jahren im Auto starten Batterien mit noch 75-80% Kapazität ein zweites Leben als Hausspeicher oder Netzpuffer. Ein Teil des grossen Expertenteams arbeitete in Basel mit Hochdruck an der Fertigstellung des Dokuments.

Abgeschlossene Leuchttürme

Laden in Parkhäusern

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Lohnt es sich für Parkhausbetreiber, in E-Ladestationen zu investieren, und wenn ja, wie viele sollen es sinnvollerweise sein? Mit dem unter der Leitung von ParkingSwiss entwickelten Online-Kalkulator können Parkhausbetreiberinnen und -betreiber in wenigen Klicks den wirtschaftlichen Nutzen von Ladeplätzen prüfen. Es berechnet den Return on Investment unter Berücksichtigung der Amortisationsdauer etwa für Wallboxen oder Zuleitung, prognostiziert den Ausbau je Jahr und stellt ein rentables Geschäftsmodell vor.  

Online-Kalkulator «Laden in Parkhäusern»

Elektromobilität und Photovoltaik in Mehrparteiengebäuden

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Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern erzielen höhere Renditen, wenn der Strom lokal verbraucht wird – besonders durch solaroptimiertes Laden von E-Autos. So können Eigenverbrauch und Rentabilität um 2 - 3 Prozent gesteigert werden. Mit intelligentem Lastmanagement, bidirektionalem Laden und vorausschauender Planung lassen sich Versorgung, Abrechnung und Skalierung optimieren. Ein Excel-Sheet ermöglicht eigene Berechnungen, während zwei Leitfäden weiterführende Informationen liefern.

Elektromobilität und Photovoltaik in Mehrparteiengebäuden kombinieren

Laden in Mehrparteiengebäuden

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Akteure der Immobilien-, Mobilitäts- und Elektrizitätsbranche entwickelten gemeinsam einen einfachen Leitfaden zum Laden in Mehrparteiengebäuden. Der Leitfaden bietet für die verschiedenen Zielgruppen (insbesondere Haus- und Stockwerkeigentümerinnen und -eigentümer, Vermietende, Immobilienverwaltungen etc.) einfache Informationen und einen klaren Ablaufprozess ("Customer Journey") für die Planung, Realisierung und den Betrieb einer bedarfsgerechten und netzdienlichen Ladeinfrastruktur für Mehrparteiengebäude. 

Leitfaden «Ladeinfrastruktur in Mietobjekten»

Leitfaden «Ladeinfrastruktur in Stockwerkeigentum»

Laden im Quartier

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Die Informationssammlung "Laden im Quartier" ist ein Werkzeug, das Gemeinden und Quartierverantwortlichen bei der Planung und Umsetzung von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge im Wohnumfeld helfen soll. Sie enthält Informationen beispielsweise zur Identifizierung geeigneter Standorte, der Auswahl der passenden Ladetechnologie oder der Finanzierung von Projekten. Die Sammlung soll Gemeinden und Quartiervereinen dabei unterstützen, eine bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur zu schaffen, die sowohl die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner als auch die Anforderungen der Elektromobilität erfüllt.  

Informationssammlung «Laden im Quartier» 

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