200+
Personen haben sich in der Sumo-Community bereits vernetzt.
Unternehmen in der Schweiz setzen verstärkt auf nachhaltige Mobilität. EnergieSchweiz unterstützt sie mit einer Plattform für Wissen, Vernetzung, praktische Lösungen und Projektförderung.
Personen haben sich in der Sumo-Community bereits vernetzt.
Sumo unterstützte Unternehmen bei nachhaltiger Mobilität mit Informationen, Praxisbeispielen und Online-Workshops zur Erarbeitung einer massgeschneiderten Mobilität
Dass Mobilität ein entscheidender Faktor für die Nachhaltigkeit in Unternehmen ist, wird oft unterschätzt. Ob Pendlerverkehr, Geschäftsreisen oder Kundenmobilität – wer hier ansetzt, kann einen wichtigen Beitrag für die Energiezukunft leisten. Vielen Unternehmen fehlt jedoch das nötigte Wissen und die Ressourcen, um eine nachhaltige Mobilitätslösung zu entwickeln und umzusetzen. Genau hier setzt sumo - kurz für «sustainable mobility» - an. Das Pilotprojekt wurde 2023 von EnergieSchweiz lanciert und befand sich bis Mitte 2024 in der Pilotphase.
«Im Pilotprojekt haben wir eine Community von Unternehmen aufgebaut, die sich mit betrieblicher Mobilität auseinandersetzt.», erklärt Corin Meier, Projektleiterin bei Planval, die gemeinsam mit ihrem Team das Projekt umgesetzt hat. Sumo vernetzt Unternehmensvertreterinnen und Unternehmensvertreter über verschiedene Formate wie Innovation Sprints, Networking Events und Webinare. Nach einer umfassenden Bedarfsanalyse, inklusive Interviews mit Unternehmensvertreterinnen und Unternehmensvertreter, wurden diese Formate gezielt entwickelt. In der Pilotphase fanden 5 Webinare, 2 Innovation Sprints und 3 Netzwerkevents statt, alle online, um möglichst viele Unternehmen schweizweit zu erreichen. «Insgesamt haben wir in der frisch aufgebauten sumo-Community rund 200 Personen vernetzt, mit durchschnittlich 40–50 Teilnehmenden pro Event.», freut sich Meier.
Die Webinare vermittelten Praxisbeispiele wie die Umsetzung von einem Mobilitätskonzept oder Fachinputs aus der Verhaltenswissenschaft. In den Innovation Sprints entwickelten Unternehmen massgeschneiderte Lösungen für ihre eigenen Herausforderungen. «Ein Beispiel ist ein Unternehmen, das gerade einen neuen Standort aufgebaut hat. Wir haben sie dabei unterstützt und Ideen geliefert, wie sie ihre neuen Mitarbeitenden über nachhaltige Mobilitätsoptionen informieren können.», berichtet Corin Meier. Da eine Standortveränderung oft eine Chance ist, das Mobilitätsverhalten neu zu gestalten, hat sumo bei der Entwicklung eines neuen Konzepts geholfen, um Mitarbeitende für nachhaltige Mobilität zu sensibilisieren. Dieses Beispiel zeigt, dass Unternehmen bereits durch kleine, gezielte Massnahmen etwas bewirken können.
In der Pilotphase konnten wir Unternehmen inspirieren – sei es durch Best-Practice-Beispiele oder durch den Austausch mit anderen Unternehmen. Viele haben begonnen, ihr eigenes Mobilitätsverhalten und ihre Konzepte zu überdenken.
Sumo richtet sich an alle Unternehmen in der Schweiz, unabhängig von Grösse oder Branche. «Es gab keine Einschränkungen, sowohl produzierende Unternehmen als auch Dienstleistungsunternehmen konnten teilnehmen.», betont Meier. Zwar verfügen grössere Unternehmen oft über mehr Ressourcen, um ein Mobilitätskonzept umzusetzen, jedoch können auch kleinere Firmen mit gezielten Massnahmen viel bewegen.
Ein Grossteil der sumo-Community setzt sich aus zwei Gruppen zusammen: Mitarbeitenden, die in ihren Unternehmen für Mobilität zuständig sind, und Mobilitätsfachleuten, die sich generell für nachhaltige Mobilität interessieren. Dadurch entstand nicht nur eine engagierte Unternehmens-Community, sondern auch ein schweizweites Fachnetzwerk.
Schon in der einjährigen Pilotphase wurde deutlich, wie gross der Bedarf für solch ein innovatives Projekt ist. Das starke Interesse und die positiven Rückmeldungen haben dazu geführt, dass sumo über die Pilotphase hinaus weitergeführt wird. Für die nächste Phase hat sich Planval mit drei weiteren Firmen zusammengeschlossen, um zusätzliche Fachkompetenz einzubringen. Die neue Fachstelle für nachhaltige Mobilität in Unternehmen wird nicht nur die bisherigen Angebote fortführen, sondern auch neue Formate wie das Lösungs-Lab etablieren. Hier entwickeln Unternehmen gemeinsam mit Fachleuten anhand eines konkreten Praxisfalls skalierbare Lösungen für nachhaltige Mobilität.
Trotz der Erfolge bleibt die Umsetzung nachhaltiger Mobilität in Unternehmen herausfordernd. Mobilität ist in vielen Unternehmen kein prioritäres Thema. «Je nach Unternehmensbereich steht die tägliche Arbeit im Vordergrund, und Mobilität wird oft nur am Rande behandelt – sei es im HR-Bereich als Benefit-Thema oder im Nachhaltigkeitsmanagement, wenn es um die Klimabilanz geht.», berichtet Meier. Dabei bietet Mobilität einen grossen Hebel für nachhaltige Entwicklung – das Bewusstsein dafür muss jedoch weiter gestärkt werden.
Auch wenn noch viel Arbeit vor sumo liegt, blickt Meier optimistisch in die Zukunft: «Die Zukunftsaussichten für sumo? Ich würde sagen, rosig – das ist zumindest meine Hoffnung!» Eine der nächsten grossen Aufgaben wird eine landesweite Befragung der Zielgruppe sein, um zu erheben, wie Unternehmen in der Schweiz aktuell mit dem Thema nachhaltige Mobilität umgehen. «Das wird uns helfen, die Wirkung unserer Massnahmen in Zukunft zu messen. Denn unser Ziel ist es nicht nur, Informationen bereitzustellen, sondern echte Veränderungen in Unternehmen anzustossen.»
Sumo hat gezeigt, dass nachhaltige Mobilität nicht nur eine Vision ist, sondern bereits konkrete Veränderungen in Unternehmen bewirken kann: «Der Innovation-Sprint von sumo hat uns geholfen, einen Überblick zu bekommen über die vielen Möglichkeiten, wie nachhaltige Mobilität erfolgreich eingeführt werden kann und wie andere Betriebe diesen Prozess angegangen sind.», berichtet Selina Wälti, Nachhaltigkeitsverantwortliche Grand Resort Bad Ragaz – ein Beispiel von vielen, das zeigt, wie sumo bereits heute Wirkung entfaltet. Die Weiterentwicklung zur Fachstelle für nachhaltige Mobilität ist ein bedeutender Schritt, um noch mehr Firmen auf ihrem Weg zu einer klimafreundlichen und energieeffizienten Mobilitätsstrategie zu begleiten. Die Zukunft ist vielversprechend, und die Hoffnung besteht, dass viele Unternehmen von den bereits erzielten Erfolgen profitieren und ihre ersten Schritte in eine energieeffiziente Zukunft wagen.