Anlagen und Prozesse

Prozesswärme nutzen und Unternehmen dekarbonisieren

EnergieSchweiz lancierte 2021 ein neues Subventionsprogramm für industrielle Wärmepumpen. Damit soll dieser relativ neuen Technologie der nötige Anschub verliehen und die Dekarbonisierung der industriellen Wärme – auch Prozesswärme genannt – vorangetrieben werden. Die CAPEX-Subventionierung stellt sicher, dass eine solche Wärmepumpe einen statischen Payback von vier bis sechs Jahren hat. Damit ist neu die finanzielle Attraktivität einer solchen Investition gewährleistet.

Im ersten Jahr subventionierte EnergieSchweiz bereits drei Projekte, was einer Marktgrösse von 50 % entspricht. Für 2022 sollen rund drei Viertel des Markts erreicht und 15 bis 20 Projekte gefördert werden. Mit viel Engagement bringt EnergieSchweiz in Partnerschaft mit den Unternehmen die Etablierung dieser innovativen Nutzung von Prozesswärme voran. Der Fokus liegt zunächst auf Branchen, die bereits kurzfristig das Ziel der Dekarbonisierung anpacken können , sowie auf Anlagen mit geringem Integrationsaufwand. Diese Pionierprojekte werden schon bald eine Vorbildrolle für die Dekarbonisierung in anderen Schweizer Unternehmen einnehmen.

Profitieren Sie vom Förderprogramm «Wärmepumpen für Prozesswärme». Informieren Sie sich über die Förderbedingungen:

Erstes Label für energieeffiziente Rechenzentren eingeführt

Rechenzentren in der Schweiz haben 2019 etwa 2.1 TWh verbraucht. Das entspricht 3.6 % des Schweizer Stromverbrauchs oder fast der Menge Strom, die die SBB für den Bahnbetrieb verwendet haben. Dementsprechend grosses Potential haben Effizienzgewinne in dieser kontinuierlich wachsenden Branche. Mit Unterstützung von EnergieSchweiz lancierte die Swiss Datacenter Efficiency Association SDEA 2021 die erste ganzheitliche Zertifizierung für effiziente Rechenzentren: das SDEA Label. Es bezieht drei Aspekte ein: Effizienz der Gebäudeinfrastruktur, Effizienz der IT-Infrastruktur und CO2-Fussabdruck der bezogenen Energie. So kann das Label diejenigen Rechenzentren auszeichnen, die für eine erneuerbare Energiezukunft gerüstet sind. SDEA legte 2021 den organisatorischen Grundstein für eine vertrauenswürdige Zertifizierung. Damit sind schon bald energieeffiziente Schweizer Rechenzentren für alle einheitlich erkennbar.

In smarter Beleuchtung liegt enormes Sparpotential

Mit der Lichtvereinbarung von Davos haben sich Ende 2018 zehn Vertreterinnen und Vertreter der Lichtbranche gemeinsam mit dem Bundesamt für Energie dazu verpflichtet, bis 2025 den Gesamtstromverbrauch der Beleuchtung zu halbieren. Damit könnte die Schweiz jährlich 3.5TWh einsparen, was dem Elektrizitätsverbrauch des Kantons Tessin entspricht. Das Umsetzungsprogramm energylight, koordiniert durch die Schweizer Licht Gesellschaft SLG mit Unterstützung von EnergieSchweiz, hat inzwischen 13 weitere Partner für dieses ambitionierte Ziel gewinnen können. Zwei Highlights: Das Projekt SensoLight zeigt mit Messungen bei Fallbeispielen, wie durch nachfragegesteuertes Licht etwa in Treppenhäusern, Schulhäusern oder Industriehallen bis zu 90 % Energie gespart werden kann. Und mit dem neuen Partner Wohnbaugenossenschaften Schweiz werden rund 500'000 Mieterinnen und Mieter für effiziente Beleuchtung sensibilisiert werden. Energylight sucht auch in den kommenden Jahren Partner mit smarten Projektideen, um effiziente und intelligente Lichtnutzung weiter auszubauen und die Lichtvereinbarung zu erfüllen. Planen Sie ein grösseres Beleuchtungsprojekt? Im Handbuch «Licht im Haus – Energieeffiziente Beleuchtung» informieren Sie sich über die Steuerung und Regelung von Beleuchtungsanlagen, Sie erfahren alles Wichtige zur Beleuchtungsplanung und finden zahlreiche Praxisbeispiele: